RGA: Alle 55 Sekunden geht's rund
SPORT Bei der LTG kann man sich mit Zirkeltraining fit halten. Der RGA hats ausprobiert. Es riecht nach neuen Möbeln, aus den Lautsprechern ertönt leise Musik von Ed Sheeran und an der Theke wird man freundlich begrüßt. Im Juli hat die Lenneper Turngemeinde (LTG) ihr Angebot erweitert.
Neben Kursen und Vereinsprogramm gibt es nun auch einen Aktiv-Zirkel im Erdgeschoss der Mollschen Fabrik. RGA-Mitarbeiterin Elisabeth Erbe hats ausprobiert.
Neun chipkartengesteuerte Kraftgeräte werden gleich von mir ausprobiert. Die Chipkarte speichert die Intensität meiner Bewegung ab und stellt sich beim nächsten Mal automatisch ein. Nelly Illinger steht den Teilnehmern mit Rat und Tat zur Seite. Mit vier Jahren hat sie mit dem Tanzen begonnen, mit zwölf Jahren ließ sie sich zur Bühnentänzerin ausbilden, danach folgte das Studium der Tanzpädagogik.
Mein Training beginnt am Gerät "Butterfly", das neben der Schultermuskulatur auch gezielt den Rücken stärkt. Nach 55 Sekunden leuchtet die Lampe oben an der Decke rot. Das bedeutet für mich: Gerät wechseln. Auch die anderen Teilnehmer wechseln und so trainieren wir alle im gleichen Zeitrhythmus. Vergeblich suche ich allerdings Gewichtsscheiben, die ich sonst im Fitnesscenter finde. Überraschend stelle ich fest, dass die neuen Geräte mit einem Hydrauliksystem arbeiten. "Je schneller du arbeitest, desto größer ist der Widerstand", erklärt die Trainerin und vergleicht die Bewegung mit Wassergymnastik.
Das Gerät stellt sich automatisch auf meine Geschwindigkeit ein und lässt keine ruckartigen und schnellen Bewegungen zu. Sanft und gelenkschonend drücke ich meine Arme nach außen und spüre eine angenehme Anstrengung im Rücken. Aber nur kurz, denn schon wieder wird gewechselt - diesmal sitze ich auf dem Gerät "Leg press", das die Beinmuskulatur stärkt. "Dieses Gerät hat den größten Alltagsbezug, es eignet sich besonders für Senioren, die im Alter durch geschwächte Muskeln der Sturzgefahr ausgesetzt sind", erläutert mir die Trainerin, die auch Bandscheibenpatienten betreut.
Im Anschluss werden meine Werte überprüft.
Nach 30 Minuten habe ich zwei Mal alle Geräte durch, und Nelly überprüft mit der Körperanalysewaage meine Werte. Mein Körperfett ist zu hoch, mein Stoffwechsel arbeitet nicht so gut. Ich bin erschrocken. Illinger beruhigt mich und zeigt, dass mein Organfettindex im gesunden Bereich liegt. "Es besteht kein Herzinfarktrisiko."
Ab sofort werde ich mehrmals die Woche zum Aktivzirkel gehen und mehr Muskelmasse auf- sowie Fett abbauen. Ernährung umstellen wird schwer, dafür nasche ich zu gern. Aber die Atmosphäre bei der LTG ist so familiär, dass ich mich dauerhaft wohlfühlen werde. "Jede Bewegung ist doppelt so effektiv wie keine Bewegung. Außerdem isst man in der Zeit nichts", gibt mir LTG-Sportmanager Ben Vieler mit auf den Weg.
Remscheider Generalanzeiger 23.08.2014
Von Elisabeth Erbe