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2014-03-22 RGA Schwimmen ist ein Pfund fürs Leben


Plantschen verleiht schon den Kleinsten Sicherheit im Wasser - auf ganz spielerische Art. Mateo (5 Monate) schaut seine Mama mit großen Augen an. "Und da soll ich wirklich reinspringen?", scheint der pausbäckige Knirps beim Anblick des für ihn wohl riesigen Schwimmbeckens zu fragen. Und dann lässt er sich doch vom Beckenrand fallen, plumpst kurz unter Wasser und gleitet krähend in die Arme der Mama. Das 33 Grad warme Becken der Firma Hesselbach an der Freiheitstraße ist Schauplatz des Babyschwimmens am Mittwochmorgen. Schwimmpädagogin Antje Schuster leitet den Kursus für Mütter oder Väter mit Kindern ab fünf Monaten. "Im Prinzip kann man auch schon früher mit dem Babyschwimmen starten", sagt Schuster. "Aber die meisten Babys sind in den ersten Monaten noch nicht aufmerksam genug." Ideal sei es, ab dem dritten oder vierten Monat mit dem Schwimmen zu beginnen. Und zwar möglichst in einem über 30 Grad warmen Becken: "Ansonsten frieren die Kinder schnell." Gleiten im Wasser an Mamas Hand, auf dem Schwimmbrett planschen und auch mal untertauchen: Die Babys, meist sind es fünf oder sechs in einer Gruppe, erkunden das Element Wasser spielerisch. Und lernen, angstfrei damit umzugehen. Ein Pfund, das sie fürs Leben brauchen, weiß Antje Schuster. Sie selbst hat vor 13 Jahren das Babyschwimmen für sich und ihren ältesten Sohn Niklas (heute 13) entdeckt. "Wir haben ein Schwimmbad im Garten. Da ging es mir einfach um die Sicherheit für meinen Sohn." Weil sie begeistert war, begann sie kurz darauf mit der Ausbildung. In ihrer Praxis erlebt Antje Schuster heute oft, wie wichtig es ist, dass sich Kinder mit dem Element Wasser vertraut machen und später auch schwimmen lernen: "Eine Mutter hat mir zum Beispiel mal erzählt, dass ihr dreijähriger Sohn kopfüber in eine Regentonne gefallen war. Mit den Bewegungsabläufen, die er vom Kinderschwimmen kannte, konnte er sich befreien." Sich im Wasser tummeln und so vorwärtskommen, wie man es an Land noch nicht kann: Das macht vor allem den Kleinsten Spaß. Die Babys tragen im Wasser sogenannte Aqua-Windeln, die es in Drogeriemärkten gibt. Sind die Mütter anfangs noch etwas skeptisch, wenn der Nachwuchs mal untertauchen soll, sehen sie schnell, wie unbeschwert die Kinder im Wasser tollen. "Am schönsten ist der Blick der Babys, wenn die Oma oder der Papa da sind und zuschauen", erzählt Antje Schuster. "Sie schauen dann an den Beckenrand und fragen scheinbar: Hab ich das nicht gut gemacht?"

Von Anja Carolina Siebel

Remscheider Generalanzeiger am 22.03.2014